Teamentwicklung


Was ist Teamentwicklung?


"Teamentwicklung ist ein Gruppenprozess, an dem alle Teammitglieder aktiv beteiligt sind. Sie werden nicht entwickelt, sondern entwickeln sich aus sich selbst heraus als Team. In diesem Prozess fließen die individuellen Stärken, Schwächen und Persönlichkeitsstrukturen der Einzelnen ebenso mit ein wie gruppendynamische Aspekte, die spezifische Aufgabenstellung des Teams sowie vielfältige Rahmenbedingungen"(Gellert & Nowak 2014, S. 163).

 

Im Teamentwicklungsprozess werden die Einzelnen, die Gruppe sowie die Aufgaben so miteinander verknüpft, dass Synergien entstehen können und das Team gut zusammenarbeiten kann, leistungsfähig wird oder bleibt und seine gesteckten Ziele erreichen kann. Für die aktuellen Fragen und Probleme werden gemeinsam Lösungen und Schritte erarbeitet.


Warum ist Teamentwicklung wichtig?


Was glauben Sie: In welchen Teams werden die meisten Fehler dokumentiert? a) In gut funktionierenden oder b) in nicht gut funktionierenden? Sicher denken Sie in den weniger gut funktionierenden! Doch es ist andersherum. Warum? Nur in gut funktionierenden Teams besteht soviel psychologische Sicherheit, dass sich Einzelne überhaupt trauen, ihre Fehler zuzugeben. Egal wie gut ein Team zusammenarbeitet: Das Ziel ist immer, die Fehlerrate so gut es geht zu minimieren. Doch dies gelingt nur, wenn offen über Fehler gesprochen wird (Vgl. Amy Edmondson).

 Manchmal geraten Teams aber in Schieflage und werden nach und nach dysfunktional. In der Abbildung unten wird deutlich, was dann passiert (graue, umgekehrte Pyramide). Offenheit fehlt, eine künstliche Harmonie wird gelebt, es gibt keine klaren Vereinbarungen, niemand übernimmt Verantwortung und jeder denkt zuerst an sich. Nur durch bewusste Arbeit am Team kann ein Team funktional sein:

  • Die Mitglieder des Teams vertrauen einander und wissen, welches Vertrauen ihnen entgegengebracht wird,
  • im Team herrscht eine Atmosphäre, welche Konflikte zulässt und die konstruktive Auseinandersetzung mit ihnen erlaubt,
  • klare Regeln und Vereinbarungen sorgen dafür, dass gemachte Aussagen zuverlässig und verbindlich eingehalten werden,
  • Jede*r Einzelne ist sich der Verantwortung, die er zugunsten des Ganzen übernimmt, bewusst und handelt in dessen Sinne,
  • die Teammitglieder arbeiten gemeinsam auf ein vereinbartes Ziel hin.

Die Ebenen bedingen sich einander: Ein Team ohne Vertrauen wird nie Konflikte konstruktiv angehen oder klare Regeln vereinbaren. Teamentwicklung setzt daher immer zunächst am Verhältnis der Teammitglieder zueinander an und unterstützt bei der Vertrauensbildung.

 


Wann ist Teamentwicklung sinnvoll?


Ein allgemeiner Irrglaube besteht darin, dass man unbedingt ein Problem braucht, um Teamentwicklung zu machen. Letztlich ist es ja auch eine finanzielle Entscheidung, ob und warum man in Teamentwicklung investiert. Da muss schon gut begründet werden.

 

Vergleichen wir es mal mit dem Thema Gesundheit: Die kostet mich Geld, wenn ich krank bin. Ich kaufe Medikamente in der Apotheke, ich besuche den Arzt, ich falle auf der Arbeit aus und evtl. ist ein Krankenhausaufenthalt oder -transport notwendig. Das verursacht alles Kosten für mich persönlich, für den Arbeitgeber, für die Krankenversicherung. Aber das Geld wird selbstverständlich investiert, denn ich will und soll ja wieder gesund werden.

 

Doch ich kann diese Kosten durch präventive "Investitionen" vermeiden oder zumindest verringern, noch während ich gesund bin: Wenn ich mich gesund verhalte, mich also gut ernähre, ausreichend Bewegung an der frischen Luft habe, Sport treibe, ausreichend schlafe, ab und zu mal in die Sauna gehe und auch regelmäßig etwas Gutes für mich und mein seelisches Empfinden tue, leiste ich einen Beitrag zu meiner Gesundheit. Aber ich tue noch viel mehr: Ich vermeide Kosten, die ich habe, wenn ich in ärztliche Behandlung gehen muss.

 

Genauso sollte Teamentwicklung als Investition ins Team jederzeit Platz haben: Bevor ein Team massive Konflikte und ein vergiftetes Klima hat und schon bevor es so ineffektiv und unproduktiv wird, dass alle Mitglieder das Team verlassen (wollen). Natürlich kann Teamentwicklung beides: Intervenieren bei Problemen und Konflikten (je nach Intensität dann als Teamcoaching) sowie präventiv und teamfördernd in "guten Zeiten" des Teams. Am deutlichsten wird es in Change-Prozessen: Oft werden Trainer erst dazugeholt, wenn der Prozess zu scheitern droht. Sinnvoller ist es, ihn von Beginn an dabei zu haben, um das Team auf die Veränderungen und mögliche Schwierigkeiten vorzubereiten.


Worum geht es bei Teamentwicklung?


Wenn sich ein Team für Teamentwicklung entscheidet, muss allen Beteiligten klar sein, dass es sich um einen Prozess handelt, der sich in mehrere Phasen unterteilt. Jede Phase für sich hat dabei einen wichtigen Stellenwert:

  1. Phase: Klärung (Erstkontakt, Kennenlernen, Austausch, Vereinbarung zur Zusammenarbeit, Terminierung, Ermittlung der Grobziele)
  2. Phase: Vorbereitung (ausführliche Auftragsklärung mit Auftraggeber*in, Vorgespräche mit Teammitgliedern, Ausarbeitung der Feinziele, Gestaltung des Rahmens und der Inhalte und Methoden/ Trainingsdesign)
  3. Phase: Durchführung (ein oder mehrere Termine der Zusammenarbeit, remote oder f2f mit Abschluss, unmittelbarer Auswertung und Transfer durch Vereinbarung von nächsten Zielen und Schritten)
  4. Phase: Nachbereitung (Reflexion, Dokumentation, Nachgespräche, ggf. FollowUp-Termin, Prozessauswertung & Feedback)

Wie kann Teamentwicklung gelingen?


Teamentwicklung meint kein einmaliges Ereignis, sondern vielmehr einen langfristigen Prozess, der durch einen Teamentwickler extern angestoßen und/ oder begleitet bzw. moderiert wird. Das Wissen und die Einstellung, dass nicht mit einem Mal alles anders wird, Probleme beseitigt und Ziele erreicht werden, hilft bereits enorm, den Druck und eine unrealistische Erwartungshaltung zu vermeiden. Der Erfolg einer Teamentwicklung hängt ganz stark von

  • den gemeinsam vereinbarten und gesetzten Zielen (Was sind unsere Ziele?),
  • einer realistischen Einschätzung bzgl. der Zielsetzung (Sind unsere Ziele erreichbar?),
  • dem Fokus in den einzelnen Schritten während des Prozesses ab (Wie gehen wir vor?).

Darüber hinaus ist es wichtig, dass

  • Trainer, Auftraggeber und Team im Vorfeld die Teamentwicklung gut vorbereitet haben,
  • das Team grundsätzlich offen gegenüber der Maßnahme der Teamentwicklung ist,
  • die Erwartungen jedes Einzelnen mit dem realen Prozess weitestgehend übereinstimmen,
  • die Rahmenbedingungen auf das Team zugeschnitten sind (Wohlfühlfaktor & sicherer Rahmen).

Was bewirkt eine Teamentwicklung?


Der Erfolg der Teamentwicklung kann anhand unterschiedlicher Faktoren sichtbar werden. Eine gute Zielvereinbarung, die richtige Methodenauswahl, das volle Engagement des Teams und eine gelingende Ergebnissicherung und stimmige Vereinbarungen über die künftige Zusammenarbeit lassen im Arbeitsalltag mit der Zeit eine Veränderung im Team sichtbar und spürbar werden:

  1. Allen ist bewusst, dass sie Teil des Teams sind!
  2. Allen ist klar, dass sie nicht nur an Aufgaben, sondern auch mit Menschen arbeiten!
  3. Im Team herrscht eine gute Atmosphäre!
  4. Die Rollen im Team sind klar und werden von allen akzeptiert!
  5. Die Teammitglieder sind loyal zueinander und übernehmen Verantwortung!
  6. Alle im Team haben Vertrauen in sich, untereinander und in das Team!
  7. Im Team wird ausreichend, offen und wertschätzend miteinander kommuniziert!
  8. Konflikte im Team werden aktiv und lösungsorientiert angegangen!
  9. Jedes einzelne Teammitglied kann seine Potenziale voll entfalten!
  10. Das Team arbeitet erfolgreich und erreicht seine Ziele!

Ihr Trainer


Oliver Schmidt


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"Nur wenn im Vorfeld die wesentlichen und relevanten Ziele und Problemfelder des Teams herausgearbeitet werden, kann ich als Teamentwickler ein gutes Konzept erarbeiten und passgenaue Methoden auswählen. So wird in der Teamentwicklung nichts dem Zufall überlassen!"

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Noch mehr Fragen?


Wenn diese Informationen weitere Fragen auslösen oder noch Dinge unklar sind, stehe ich gerne mit Antworten zur Verfügung. Kontaktieren Sie mich gerne!